Filmempfehlung “Freedom Writers”
2021-12-31
Probleme in der Welt, die ich lösen will
2022-01-21

Ein Tagebucheintrag aus der Sicht einer Person aus dem Film “Freedom Writers” von Emma(c)

Heute war einer dieser dummen Tage. Ich hatte in der Früh verschlafen und Dad jammerte wieder, wie traurig er es fand, dass die Woodrow Highschool plötzlich immer mehr Schwarze und Ausländer unterrichtet und sich die  Leistung verschlechtern würde. Ich bin vor 3 Monaten nach Long Beach gezogen. Meine Mom und mein Dad meinten, hier besser arbeiten zu können. 

Aber ich wusste den wahren Grund trotzdem, wir waren hierher gezogen, weil es billiger war als in New York. Aber das geht niemanden etwas an! Die Woodrow High School war die einzige, die mich mit meinen weniger guten Noten aufnehmen wollte. Ja, ich weiß, das Klischee, das meine Familie verkörpern will als perfekte Familie ist aber länger schon zusammengebrochen. Nur meinen und Mom´s Freunden will Mom es noch beweisen und vorspielen. 

Mein großer Bruder Luke verkörpert das typische Klischee, blonde Haare, blaue Augen und perfekte Noten. Ich, naja, bin längst nicht so perfekt wie er, das will meine Mom aber nicht akzeptieren. 

Die Kinder in meiner Klasse denken wohl, nur weil ich blond bin und helle Haut habe, dass ich keine Probleme habe. Was aber nicht stimmt! Ich muss sagen, dass die anderen in meiner Klasse nur Vorurteile gegen mich haben, nur weil ich zufällig weiß bin, heißt es doch nicht, dass ich alle mit einer anderen Nationalität hasse. Okay, ich gebe zu, dass meine Eltern manchmal schon rassistische Andeutungen machen, aber ich schwöre, ich sehe den Sinn an solchen Diskussionen nicht. Naja, mit meinen Eltern kann man nicht richtig reden und mit meinen Freunden auch nicht. 

Aber warum schreibe ich eigentlich “Freunde”, für mich sind das einfach nur Personen, mit denen ich mich in meiner Schule abgebe, weil sie die einzigen sind, die mich nicht “Whiti” nennen, weil sie selbst weiß sind.  Richtig reden kann man mit denen auch nicht. Die machen rassistische Witze und reden über mega dumme Musik und Bands. Gestern in der Pause wollte ich eigentlich meine Angst und Wut überwinden und mit Jamal, einem Jungen in meiner Klasse, reden. Aber “meine Freunde” wollen natürlich nicht mal in die Nähe seiner Gang. Wenn ich in meiner Klasse einmal versuchen würde, mit jemandem zu reden, schreit der Junge hinter mir gleich: “Whiti kann ja doch reden!” oder “Kannst ja doch mehr als nur weiß sein!” 

Ich weiß, dass wir alle hier eine Geschichte haben, aber niemanden haben, dem wir sie erzählen können. Dafür hat uns Miss G diese Tagebücher gegeben.

 Am Anfang habe ich es einfach nur dumm gefunden, jeden Tag etwas zu schrieben, aber man gewöhnt sich daran und es wird zu einer Angewohnheit. So schlimm ist es also doch nicht. 

Es hilft, seine Gedanken auf zu schreiben, besonders wenn der Tag so  schlecht war, wie z.B. heute.  Ich hoffe, dass die Kinder in meiner Klasse mehr Respekt vor mir bekommen und merken, dass ich kein Rassist bin!  Und jetzt muss ich schlafen gehen, Gute Nacht!

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